geschichte

Im Februar 2014 konnte der Schützenverein Wendlingen auf 87 Jahre Vereinsgeschichte zurückblicken.

Mitten in der Zeit der großen Depression und der politischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in denen sich das das Deutsch Reich und somit auch unsere Heimat befanden, wurde der Schützenverein Wendlingen, im heutigen Ortsteil Unterbohingen als Kleinkaliber Schützenverein Unterboihingen gegründet. Er konnte schon im Jahre 1928, von Albrecht Freiherr Tumb von Neuburg im Bereich der heutigen Sportanlage Wendlingen-Unterboihingen, ein 4,5 Ar großes Gelände erwerben. Ein einstöckiges Schützenhaus wurde errichtet. Die wechselhafte Geschichte des Schützenvereins mag auch symptomatisch für die gesamte Entwicklung in Deutschland gelten, so wurden unter der amerikanischen Militärregierung im Jahr 1948 das Gebäude und das Grundstück enteignet und an das damalige Land Württemberg Baden übertragen. Das Areal wurde vom Land an den Turnverein Unterbohingen verkauft, der das Gelände der heutigen Sportanlage einverleibte und das Gebäude abriss.

Im Jahre 1961 konnte der Schützenverein auf einem zuvor erworbenen Grundstück im Wendlinger Gewann „Schäferhausen“ mit dem Bau eines neuen Schützenhauses beginnen. Das Haus wurde im Herbst 1963 fertiggestellt. Der Verein erlebte nun einen rasanten Aufschwung. Standen doch ein neues, großes Schützenhaus mit Vereinsgaststäte, einer Wohnung für den Gaststättenpächter und diverse Kleinkaliber –Schießbahnen zur Verfügung. In den nächsten Jahren feierten die Wendlinger Schützen viele sportliche Erfolge und konnte sich mehrfach für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Alle Zeichen waren auf Erfolg gesetzt. Allein es sollte anders kommen. In der Nacht vom 11. Auf den 12. Oktober 1977 brannte das Schützenhaus infolge Brandstiftung ab. Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Im Jahr 1978, der Verein beging zuvor sein 50-jähriges Jubiläum, wurde der Beschluss gefasst ein neues Schützenhaus zu bauen. Bei den Vorbereitungen der Stadt Wendlingen im Gewann Schäferhausen ein Naherholungsgebiet zu errichten wurde der Schützenverein in die Planungen mit einbezogen. Durch den Verkauf des alten Schützenhausareals an die Stadt Wendlingen konnte der Schützenverein im Gegenzug ein Areal von fast einem Hektar von der Stadt in Pacht nehmen. Unter dem Motto, aller guten Dinge sind drei, wurde mit dem Planung und dem Bau des heutigen Schützenhauses begonnen. Es entstand eine der modernsten Schießanlagen in Württemberg. Die Einweihung dieses neuen Schützenhauses mit Gaststätte, Freiterrasse, Kegelbahnen und Wohnung für den Gaststättenpächter erfolgte vom 14. bis zum 18.Juni 1984, also vor nahezu genau 30 Jahren. Wieder erlebte der Verein einen ungeheuren Aufschwung. Er galt bis weit in die 2000 Jahre hinein als mitgliederstärkster Verein im ganzen Bezirk und konnte mit mehr als 400 Mitgliedern lange diesen guten Ruf behaupten. Diverse Titel bei den Landesmeisterschaften, bei den Deutschen- und sogar bei den Europameisterschaften konnten durch Wendlinger Schützen errungen werden. Die neu gegründete Bogenabteilung machte landesweit von sich reden. Auch hier konnten Wendlinger Bogenschützen mehrere Titel auf Landesebene erringen.

Die Ausstattung des Schützenhauses stellt sich heute so dar: Eine Luftgewehrhalle mit 14 Ständen. Drei Einhundert Meter Bahnen für das Gewehrschießen, zwei davon als Großkaliber- Bahnen sowie fünf 50 Meter Bahnen KK Gewehr. Zehn 25 Meter- Bahnen für das Pistolenschießen und einen Bogenplatz auf dem Wettkämpfe nach den internationalen FITA-Regeln durchgeführt werden können.

Leider ist auch beim Schützenverein Wendlingen das gleiche Ereignis eingetreten mit dem heute alle Vereine im Land zu kämpfen haben. Durch die demografische Entwicklung bedingt, verliert der Verein, trotz aller Attraktivität, heute mehr alte Mitglieder als neue und auch jüngere Mitglieder hinzukommen. Um diesem Trend entgegenzusteuern hat sich der Schützenverein Wendlingen entschlossen seine Aktivitäten mehr in den Focus der Öffentlichkeit zu stellen.